Warum die gegenseitige Masturbation die am meisten unterschätzte Sexpraktik ist.

Wusstest Du, dass Du und Dein Partner heißen Sex haben könnt, ohne Euch jemals gegenseitig zu berühren? Gegenseitige Masturbation könnte der am meisten unterschätzte Sexualakt auf der Speisekarte sein. Normalerweise denken wir bei Masturbation an eine Solo-Aktivität, aber das muss nicht sein. Gegenseitige Masturbation bedeutet, dass Du Dich selbst befriedigst, während Dein Partner ebenfalls masturbiert. Das ist doppeltes Vergnügen, doppelter Spaß!

Natürlich kann es sich anfangs einschüchternd anfühlen, sich vor Deiner/m Liebsten zu befriedigen. Vielleicht schämst Du Dich für Deine Selbstbefriedigung, oder Du fühlst Dich unter Druck gesetzt, eine "Show abzuziehen". Wenn Du Dein Selbstbewusstsein überwindest und die gegenseitige Masturbation ausprobieren kannst, könnten die Vorteile dieser gemeinsamen Aktivität dazu führen, dass Du Dich nach mehr sehnst. Hier sind zehn Gründe, warum gegenseitige Masturbation genau das sein könnte, was Dein Sexleben braucht.

  1. Das Vergnügen ist so gut wie garantiert. Auch wenn Du schon seit Jahren mit Deiner/m Partner/in zusammen bist, bist Du immer Dein eigener bester Liebhaber. Du bist die/der Einzige, die/der weiß, wie es ist, in Deinem Körper zu leben, und Du bist die/der Einzige, die/der genau die Art von Berührung kennt, nach der sich Dein Körper sehnt. Wenn Du Schwierigkeiten hast, mit einer/m Partner/in zum Höhepunkt zu kommen, ist die gegenseitige Masturbation die perfekte Gelegenheit, um in Gegenwart Deines/r Liebsten zum Orgasmus zu kommen.

  2. Man lernt, was der Partner mag (und er/sie bringt Dir bei, was er/sie mag). Zuzusehen, wie Dein/e Partner/in sich selbst berührt, ist nicht nur heiß - es ist lehrreich! Manchmal kann es schwer sein, die Empfindungen, die wir mögen, in Worte zu fassen, und da kommt das "Zeigen und Erzählen" gerade recht. Achte auf die Art und Weise, wie Dein/e Partner/in masturbiert. Wird die Handfläche oder die Fingerspitze benutzt? Wird die Penetration mit einbezogen, oder liegt der Fokus auf den äußeren Lustpunkten? Wird die Klitoris gerne direkt stimuliert oder finden die Finger ihren Weg zu einer Stelle direkt über oder unter der Klitoris? Notiere Dir die Praktiken Deines Partners und beziehe diese Bewegungen mit ein, wenn Du das nächste Mal oben bist. Sie werden sich freuen, dass Du aufgepasst hast. Und vergiss nicht, Deiner/m Partner/in auch einen Platz in der ersten Reihe bei Deiner eigenen Masturbation zu geben.

  3. Es ist eine großartige Alternative Sex zu haben, wenn sich andere sexuelle Aktivitäten schwierig anfühlen. Vielleicht sehnt man sich nach Intimität mit der/dem Partner/in, aber man fühlt sich zu erschöpft, um den Strap-On herauszuholen und loszustoßen. Vielleicht leidet man selbst oder die/der Partner/in unter chronischen Schmerzen, so dass der Sex nicht so lange dauern kann, wie man es gerne hätte, oder man ist in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, so dass bestimmte sexuelle Handlungen oder Positionen unangenehm sind. Gegenseitige Masturbation kann den Sex, den man schon hat, verbessern oder an Stelle von partnerschaftlichem Sex treten, wenn man keine Lust auf ein Tummeln in den Bettlaken hat.

  4. Es ist einfacher, Spielzeuge ins Spiel zu bringen. Bist Du in Deinen Vibrator verliebt? Gegenseitige Masturbation bietet eine Gelegenheit, das Lieblingsspielzeug ins Sexualleben einzubeziehen. Du kannst auf jeden Fall eine/n Partner/in bitten, einen Vibrator an Dir zu benutzen, aber manchmal ist es einfacher (und angenehmer), wenn Du selbst den Stab in der Hand hältst.

  5. Das ist der sicherste Sex, den Du haben kannst. Sofern man nicht gerade Sexspielzeuge austauscht, besteht bei der gegenseitigen Masturbation praktisch keine Gefahr einer ungeplanten Schwangerschaft oder einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu übertragen. Solltest Du mit einer/einem neuen PartnerIn zusammen sein und keine Safer-Sex-Produkte haben oder wenn Du mit mehreren PartnerInnen Sex hast, ist die gegenseitige Masturbation eine großartige Möglichkeit, risikolos zu kommen.

  6. Du kannst es aus der Ferne tun. Gegenseitige Masturbation muss nicht im selben Bett stattfinden. Wenn Du Dich scheust, Dich von einer/m Partner/in beim Masturbieren beobachten zu lassen, kannst Du auf der anderen Seite des Zimmers oder sogar in getrennten Räumen masturbieren, wo Du das Stöhnen des anderen noch hören kannst. Wenn man eine Fernbeziehung führt, ist die gegenseitige Masturbation in Form von Telefonsex oder Facetime-Sex vielleicht sogar die bevorzugte sexuelle Aktivität.

  7. Gegenseitige Masturbation stärkt die Intimität. Sich von einer/m Partner/in bei etwas beobachten zu lassen, das normalerweise privat ist, erfordert eine Menge Verletzlichkeit und Vertrauen. Das Masturbieren mit der/dem PartnerIn kann helfen, sich dem/der anderen näher zu fühlen und die Bindung zu vertiefen.

  8. Es kann kooperativ sein. Bei der gegenseitigen Masturbation müssen nicht beide Partner genau zur gleichen Zeit kommen. Ihr könnt euch gegenseitig helfen! Vielleicht möchte Dein/e Partner/in sich selbst berühren, während Du mit seinen/ihren Brustwarzen spielst, oder vielleicht möchtest Du Deinen Vibrator genießen, während Dein/e Partner/in Dir eine erotische Geschichte ins Ohr flüstert.

  9. Es kann kinky werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die gegenseitige Selbstbefriedigung mit ein wenig BDSM aufzupeppen. Vielleicht fesselt der geschickte, seilbegeisterte Partner Deine Hände hinter Deinem Rücken und zwingt Dich, zuzuschauen, wie sie/er masturbiert. Oder Du integrierst ein paar Schlagspiele und versohlst Deiner/m Partner/in den Hintern, während sie/er sich einen runterholt. Verwende vielleicht auch ein paar Nippelklammern. Außerdem kannst Du eine Ebene des Dom(me)/Sub-Rollenspiels einbauen, indem Du Deiner/m Partner/in sagst, dass sie/er erst zum Orgasmus kommen darf, wenn Du es erlaubst. Wie alle Formen der sexuellen Aktivität sollte auch Kink außerhalb eines sexuellen Kontextes besprochen werden, bevor man ihn ausprobiert. Teilt eure Grenzen mit, lernt, was für in Ordnung ist, und entscheidet gemeinsam, was tabu ist. Behandelt dieses Gespräch wie eine sexy Brainstorming-Sitzung!

  10. Ihr werdet vielleicht anfangen, mehr Sex zu haben. Sobald die gegenseitige Masturbation auf dem Tisch liegt, bieten sich mehr intime Möglichkeiten (im wahrsten Sinne des Wortes), was zu häufigeren sexuellen Aktivitäten führt. Und mit all den neuen Fähigkeiten, die ihr Durch das gegenseitige Beobachten der Masturbation erwerbt, wird euer Sex in der Partnerschaft wahrscheinlich noch viel besser sein. Vielleicht wollt ihr dann sogar noch mehr davon haben!